Tagesexkursion nach Bad Arolsen und Kassel

Bei strahlendem Sonnenschein und nach einer ruhigen Fahrt durch idyllische Landschaft besuchten die Studierenden an der Archivschule Marburg unter der Leitung von Dr. Irmgard Christa Becker die neue Dauerausstellung der Arolsen Archives in einem ehemaligen Kaufhaus in Bad Arolsen. Margit Vogt und Christian Höschler führten durch die Ausstellung, die die Geschichte des Suchdienstes und den Weg einer Recherche in den Beständen der Arolsen Archives zeigt. Durch die anschauliche Präsentation wurden die vielfältigen Archivaliengattungen und ihre Nutzung gut verständlich. Auch die jahrelange Debatte um die Öffnung der Arolsen Archives wurde ausführlich dargestellt. Als besonderer Höhepunkt zeigte der Leiter der Digitalisierungsabteilung die im Keller des Kaufhauses gelagerten Korrespondenzakten, die die Anfragen und ihre Beantwortung umfassen, und stellte das Digitalisierungsverfahren vor. Insbesondere die Lagerung der Unterlagen unterscheidet sich deutlich von einem klassischen Archiv und führte zu einigen Fragen.

In der zweiten Etappe wurde die Gruppe im Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel empfangen. Barbara Günther und Cornelia Wenzel stellten die Bestände und die Arbeit des AddF vor, dessen Sammlungsschwerpunkt die sogenannte alte Frauenbewegung von ca. 1800 bis ca. 1970 ist. Sie erläuterten, warum Bestände und Nachlässe gerade hier ankommen, an den Beispielen des Nachlasses von Elisabeth Selbert und dem Bestand des Deutschen Evangelischen Frauenbunds. Das 1984 eröffnete Archiv, das Nachlässe, Sammlungen, Bestände von Vereinen, Verbänden und Gruppen und eine umfangreiche Bibliothek umfasst, hat sich zu einem Zentrum der Frauenforschung entwickelt und ist sicherlich eines der bedeutendsten Bewegungsarchive in Deutschland. Interessierte Fragen der Studierenden zur Arbeitsweise und zu den Mitarbeiterzahlen zeigten die Unterschiede zu öffentlichen Archiven.

Die Tagesexkursion bot den Studierenden einen Einblick in Archive jenseits des klassischen Archivbegriffs, die für sie künftig Partner bei speziellen Fragen sein können.


zurück