Offen, nutzerfreundlich, innovativ – Niederländische Archive im Fokus Marburger Archivare

Vom 31. August bis 4. September 2015 führte der 49. Wissenschaftliche Lehrgang der Archivschule Marburg unter der Leitung von Dozentin Dr. Valeska Koal eine Auslandsexkursion in niederländische Archive durch.

Auf dem Programm standen ausgewählte Institutionen in Amsterdam, Rotterdam und Den Haag, die den Teilnehmern einen repräsentativen, spartenübergreifenden Einblick in die Bandbreite und Vielfalt der niederländischen Archivlandschaft vermittelten: Stadtarchiv Amsterdam, Niederländisches Institut für Kriegsdokumentation in Amsterdam (NIOD), Fotomuseum und –archiv Rotterdam, Nationalarchiv und Königliches Hausarchiv in Den Haag sowie als zentrale Ausbildungseinrichtung für Archivare die „Archiefschool Amsterdam“.

Unter den Schlagworten „Archivfachliche Ausbildung“ – „Digitalisierungsstrategien“ – „Nutzerorientierung und Nutzerfreundlichkeit“ – „Neue Wege in der Öffentlichkeitsarbeit“ – „Nationale und internationale Kooperationen“ diskutierten die Teilnehmer mit den niederländischen Kollegen engagiert, fachkompetent und sprachversiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihres archivischen Berufsfeldes. Dabei thematisierten sie insbesondere aktuelle Kernfragen und zukunftsweisende Themen der Archivwissenschaft und erprobten in Workshops zur analogen wie digitalen Archivierung deren konkrete praktische Umsetzung.

Marburger Archivare zu Gast im Niederländischen Institut für Kriegsdokumentation (NIOD) in Amsterdam (Foto: Niklas Konzen)

In direkter Anschauung zeigte sich, wie eng niederländische Archive mittlerweile mit Museen, Bibliotheken und anderen kulturellen Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten und gemeinsam öffentlichkeitswirksame Projekte in Form von Ausstellungen, Lesungen und Workshops realisieren. Als Beispiel diente eine Führung durch die historische Wechselausstellung „24 Stunden mit Willem, König der Niederlande und Belgien“ des  Nationalarchivs Den Haag, die in Kooperation mit dem Reichsmuseum und weiteren Partnerorganisationen aus den Niederlanden entstand. Besonders aufschlussreich für uns als ausländische Gäste: die Öffnung niederländischer Archive für neue Zielgruppen, die sich in innovativen architektonischen Konzepten für Eingangs- und Nutzerbereiche widerspiegelt.

Die angehenden wissenschaftlichen Archivare des Marburger Lehrgangs werden gespannt die archivfachliche Entwicklung in Europa auch im Hinblick auf zukünftige Kooperationen weiterverfolgen.

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