Evakuierungsaktion an der Archivschule Marburg!

Nach heftigem Starkregen am 29. Mai stand das Regenwasser in zahlreichen Kellern des Marburger Südviertels. Auch die Archivschule blieb davon nicht verschont, wenn auch der Schaden vergleichsweise gering ausfiel. Aber die hohe Luftfeuchtigkeit in den betroffenen und nur langsam abtrocknenden Kellerräumen drohte die in einem Nachbarraum untergebrachte Altregistratur zu schädigen.

Die Archivschule machte am folgenden Tag aus dieser Gefahr eine Chance:

Nachdem die Evakuierung der Altregistratur beschlossen worden war, bot Dr. Kistenich-Zerfaß, der an diesem Tag beim  52. Wissenschaftlichen Lehrgang seinem Lehrauftrag im Fach Bestandserhaltung nachging, spontan an, die Aktion in ein Lehrprojekt zur Notfallplanung zu verwandeln.

Die Studierenden probten unter seiner Leitung in verteilten Rollen den Ernstfall. Die Größe des zu rettenden Bestands wurde erhoben, Ausweichflächen für dessen Lagerung eruiert und  eine Einsatzplanung erstellt. Am Ende stand der Plan einer Evakuierung der Akten in andere Teile des Hauses und einer Notübernahme eines Teils des Bestandes seitens des Staatsarchivs Marburg. Innerhalb von 1 ½ Stunden wurden schließlich mehr als 85 laufende Meter evakuiert. Alle packten mit an, Studierende des gehobenen wie des höheren Dienstes, Dozenten und Mitarbeiter des Hauses arbeiteten Hand in Hand.

Dieses Projekt bot die Gelegenheit, eine Notfallsituation realistisch zu proben und für den Ernstfall einen klaren Handlungsablauf zu trainieren, von der Einsatzplanung über die Verköstigung von Helfern (10 Magnum-Pizzas wurden verspeist) bis zur Erstellung eines provisorischen Konzepts zur neuen Unterbringung der Altregistratur, um gegen zukünftige Überschwemmungen gewappnet zu sein. Denn, glaubt man den Meteorologen, sollen extreme Wetterlagen hierzulande ja häufiger werden.



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