Wiener Mischung

Auf nach Wien, hieß es am 29. August für den 50. Wissenschaftlichen und den 53. Fachhochschullehrgang, die sich die österreichische Hauptstadt und einen Abstecher nach Bratislava als Ziel für die große Exkursion ausgesucht hatten. Auf dem Programm standen das Österreichische Staatsarchiv mit dem Haupthaus in der Nottendorfer Gasse und dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv, das Archiv der Internationalen Atomenergiebehörde, die Österreichische Mediathek und das slowakische Nationalarchiv. Am Anreisetag und am Abreisetag war ein Abstecher ins Universitätsarchiv Regensburg und ins Diözesanarchiv Passau eingeplant.

Im Österreichischen Staatsarchiv diskutierte Generaldirektor Wolfgang Maderthaner mit den Referendar/innen und Anwärter/innen unter anderem Fragen der digitalen Archivierung. In Österreich sind auf der Bundesebene, einschließlich dem Staatsarchiv elektronische Akten eingeführt, ein digitales Magazin ist aber noch nicht vorhanden. In einer Hausführung zeigten die Kollegen wie man in einem Faszikel mit Hilfe des Geschäftstagebuchs und des Index eine Akte findet und verschiedene Restaurierungsmethoden für Papier und großformatige Karten.


Mit Thomas Just im Haus-, Hof- und Staatsarchiv - Foto: Dr, Becker

Im Haus-, Hof- und Staatsarchiv erhielten die Studierenden durch Thomas Just und Tobias Schenk unter anderem eine Einführung in die Erschließung der Reichhofratsakten und sahen zahlreiche Zimelien, darunter auch die Mitteilung der Reichsgründung 1871 an Kaiser Franz Joseph von Österreich.


Mit Tobias Schenk im Magazin des Haus-, Hof- und Staatsarchivs - Foto: Dr. Becker

Das Archiv der Internationalen Atomenergiebehörde präsentierte vielfältige Fragestellungen zum Umgang mit digitalen Unterlagen, unter anderem wie mal Datenträger, die von den Mitarbeitern dem Archiv übergeben werden, umgehen kann.


Im Hof des Vienna International Centre - Foto: Leopold Kammerhofer

Die österreichische Mediathek thematisierte Fragen der Priorisierung bei der Digitalisierung und zeigte die Digitalisierung von Tondokumenten am Beispiel von Radiowerbung sowie die Archivierung verschiedener Videoformate.

In Bratislava stellten die Kolleginnen vom slowakischen Nationalarchiv die Aufgaben des Archivs und einen Querschnitt durch Bestände aus dem 20. Jahrhundert vor. Der Restaurator zeigte an eindrucksvollen Beispielen die komplexe Restaurierung mittelalterlicher Handschriften und Urkunden.

Im Universitätsarchiv Regensburg problematisierte Andreas Becker die Einbindung des Archivs in die Schriftgutverwaltung und die Einführung elektronischer Akten in der Universitätsverwaltung. Herbert Wurster und Hannelore Putz zeigten das neue Ausweichmagazin des Bistumsarchivs Passau und stellten die Aufgaben eines Diözesanarchivs vor.


Das Ausweichmagazin des Bistumsarchivs Passau - Foto: Dr. Becker

Insgesamt gewannen die Studierenden vielfältige Erkenntnisse im Vergleich mit dem deutschen Archivwesen und genossen in Wien das schöne Spätsommerwetter.

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